Geschichte

Das Schiffshebewerk Magdeburg Rothensee ist ein einzigartiger Verkehrsknoten zwischen Nordsee, Rhein, Elbe, Oder und Weichsel. Über den Rothenseer Verbindungskanal, verbindet es den etwa 16 Meter höher gelegenen Mittellandkanal mit der Elbe und den Magdeburger Häfen. Es wurde 1938 in Betrieb genommen. Heute ist das Schiffshebewerk eines von noch vier in Betrieb befindlichen Hebewerken in Deutschland.

Zum Zeitpunkt der Errichtung war an eine Schleuse über diesen Höhenunterschied aus technischer Sicht noch nicht zu denken. Man entschied sich für eine Bauweise als Zwei-Schwimmerhebewerk. Das Patent stammt von dem Leipziger Konstrukteur Rudolf Mussaeus.

Das Schiffshebewerk funktioniert nach dem Schwimmerkörperprinzip. Der beweglich Trog ruht auf zwei Schwimmern mit 10 Metern Durchmesser. Der mit Wasser gefüllte ca. 4000t schwere Trog wird auf seinen beiden Schwimmern auf und ab bewegt. Diese gleiten dabei in 60 Meter tiefe Schächte.

Geführt und bewegt wird der Trog an vier senkrechten Gewindespindeln, welche 27 Meter lang sind und einen Durchmesser von 42 Zentimetern haben.

Der Auftrieb der beiden Schwimmer ist nahezu identisch mit der Masse von 5.400 Tonnen, die der gefüllte Trog und sein Gerüst wiegen. So müssen praktisch nur Reibung und Massenträgheit überwunden werden. 

Die Energieversorgung erfolgt über einen 500KW Umformer. Dieser speist acht 44kW-Gleichstrommotoren zum Antrieb der vier Spindelmuttern. Vier dieser Motoren, also 176kW, reichen aus um den sicheren Betrieb zu gewährleisten.

von Planung bis Eröffnung

Bereits 1856 überreichte ein Kanalkomitee bestehend aus Fachleuten, dem preußischen Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Denkschrift und Plan eines Kanalbaus, dessen Linienführung im wesentlichen dem später ausgeführten Projekt entsprach.

Das Schiffshebewerk war eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Die Konstrukteure entschieden sich für ein außergewöhnliches Prinzip, ein Hebewerk, dessen Trog beweglich auf zwei Schwimmern ruhte.

Zum Bau der Anlage wurden 225.000m3 Erde bewegt und 55.000m3 Beton benötigt.

Am 30. Oktober 1938 ging der Seitenschaufelraddampfer "Hermes" auf Premierenfahrt und weihte das Hebewerk ein.

Bisher wurden mehr als 700.000 Trogfahrten problemlos durchgeführt.

Im Jahr 1980 begann eine über 18 Monate dauernde Generalreparatur. In dieser Zeit erhielt das Hebewerk auch seinen typischen grünen Farbanstrich.

 

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